Biikebrennen
Die Nacht, in der die Nordsee brennt
Adresse:
(inselweite Veranstaltung)
In Wenningstedt-Braderup: Fackelzug ab Friesenkapelle, Biikeplatz befindet sich hinter Norddörfer Halle
URL-Adresse:
https://www.kampen.de/
Kontakt:
Tourismus-Service Wenningstedt-Braderup GmbH & Co. KG
Gaadt
D-25996 Wenningstedt-Braderup
Tel.: +49 4651/44770
E-Mail: info@wenningstedt.de
Öffnungszeiten:
Beginn des Fackelzuges um 18 Uhr
Beginn am Biikeplatz gegen 18:30 Uhr
Eintrittspreise:
Freier Eintritt
Der traditionelle Feuerbrauch zur Verabschiedung des Winters. Der 21. Februar – das ist das alljährliche Datum, an dem in ganz Nordfrieslands das Biikebrennen stattfindet. Bei lichterlohen Flammen und einer ordentlichen Portion Grünkohl ist an diesem Abend auch ganz Sylt auf den Beinen.
"Biike" - das ist das friesische Wort für "Feuerzeichen". Seinen Ursprung, so heißt es, habe das Biikebrennen bereits in heidnischen Zeiten. Damals habe man mit den Feuern, die noch weit entfernt von ihrer heutigen Größe waren, böse Geister vertreiben und die neue Saat schützen wollen. Weniger gespenstisch, aber dafür umso geselliger, geht es heute daher.
Erster Treffpunkt dieses Spektakels ist die Friesenkapelle in Wenningstedt, an der es für kleines Geld noch eine eigene Fackel zu erwerben gibt, bevor es gemeinsam zum eigentlichen Biikeplatz geht.
Anders als noch im 18. Jahrhundert, als lediglich befüllte Tonnen auf langen Stangen abgebrannt wurden, sind es mittlerweile die ausgedienten Weihnachtsbäume der Sylter, die aufgetürmt den größten Anteil des Biikenmaterials ausmachen. Denn als Ende des 19. Jahrhunderts vermehrt Weihnachtsbäume Einzug in die guten Stuben der Häuser hielten, setzte sich damit auch die heutige Form der Biiken durch.
Und was ist schöner, als die gute Tanne glatt ein zweites Mal “brennen” zu sehen?
Auf dem Biikeplatz angekommen, kehrt jedoch zunächst Stille ein. Eine feierliche Rede wird gehalten, auf friesisch und deutsch, bevor es dann heißt “Tjen di Biiki ön!” und die Biike mit lautem Beifall entfacht wird. Die eigene Fackel landet prompt mit auf dem Stapel, bis das Feuer schließlich in seiner vollen Stärke lodert. Laut, tosend und lebendig.
Bei heißen Getränken und ausgelassener Stimmung wird dann erwartungsvoll auf den Fall der Tonne, die aufgepfählt inmitten der Biike den Winter symbolisiert, gewartet. Denn frühestens dann darf wieder weitergezogen werden, in die Lokale und Restaurants, wo traditionell zur Feier Grünkohl, Kartoffeln und Kasseler auf die Gäste warten.
Dass der Winter durch das Biikebrennen nicht wirklich vertrieben wird, ist Einheimischen und Besuchern natürlich klar.
Doch für einen Abend in dieser kalten Winterszeit, wenn sich das Feuerrot in den Augen und auf den Wangen der faszinierten Gesichter widerspiegelt, scheint es tatsächlich beinahe so, als erstreckten sich die Flammen weit genug in den Himmel, um die dunkle Jahreszeit zu verscheuchen.
Die Wärme, die am Ende des Abends mit nach Hause genommen wird, bleibt jedenfalls noch lange erhalten.